Vor dieser Frage stehen wohl insbesondere die Kunden, die zum ersten Mal über die Anschaffung eines Schlegelmulchgerätes nachdenken. Der Markt ist voll von unterschiedlichsten Geräten und Typen…und wie will ich dann noch sagen, was für Messer oder Schlegel für meine Bedürfnisse passend sind ?
Deshalb habe ich Ihnen hier einmal ein paar Informationen zu den gängigsten Messerformen zusammengestellt und meine persönliche Meinung dazu niedergeschrieben.
Fangen wir mit den Y – Messern an:
Die Y-Messer sind eine etwas leichtere Messerform die häufig in unterpreisigen Mulchgeräten verbaut wird. Natürlich gibt es auch hochwertige Y-Messer mit entsprechender Materialstärke und Gewicht, die für spezielle Einsatzgebiete nötig sind….davon aber später. In der Regel bestehen diese Messer also aus 2 – 3 mm Stahl, welche beidseitig an den Schenkeln angeschliffen sind. Der Vorteil dieser Messer ist, das es durch die schrägen Schnittkanten gelingt, das Schnittgut etwas kleiner zu mulchen. Das geringere Gewicht der Messer sorgt dafür, das auch kleinere Traktoren mit weniger Leistung etwas größere Arbeitsbreiten bewältigen können. Für den Hersteller bedeutet das aber leider häufig, das aufgrund der fehlenden Schlagkraft (je mehr Gewicht, desto höher ist die Schlagkraft) durchaus am Material des Mulchers gespart werden kann. Dieses sehen Sie, wenn Sie sich einmal die Halterungen für die Schlegel auf der Welle ansehen, die Ihnen dann bei genauerer Betrachtung etwas “dünne” vorkommen dürften. Auch der Korpus des Mulchers ist häufig mit geringerer Materialstärke geformt, weil einfach nicht die Kräfte wirken, die z.B. bei ein schwerer 800 Gramm Hammerschlegel verursacht. Das Schnittbild der Y-Messer ist (durch die schrägen Schnittkanten) fransig und unruhig. Durch das geringere Gewicht der Messer und der dadurch fehlenden Schlagkraft gelingt es häufig nicht Brennnesseln oder ähnliches zu zerschlagen.
Eine Alternative (…oder doch nicht) sind die “Feinschnitt – Bechermesser”.
Diese Messer sind aus Blech geformt und ähneln im ersten Moment den Hammerschlegeln. Aber spätestens auf dem zweiten Blick (oder wenn Sie sich die Rückseite der Schlegel betrachten) erkennen Sie, das es sich um Blechmesser mit geringem Gewicht und wenig Schlagkraft handelt. Ein Vorteil ist die gerade Schnittkante die horizontal zum Boden verläuft und dadurch beim ersten und zweiten Einsatz für einen “Rasenmäher” ähnlichen Schnitt sorgt. Leider ist diese Messerart durch das Blechmaterial sehr empfindlich für Steine und extrem “verschleißfreudig”. Durch das geringe Eigengewicht der Messer ergeben sich die gleichen Nachteile wie beim Y-Messer: zu leicht, wenig Schlagkraft.
Meine persönliche Empfehlung geht deshalb ganz klar zum Hammerschlegel, welche in den unterschiedlichsten Gewichtsklassen und in vielen Formen auf dem Markt erhältlich sind.
In der Regel handelt es sich im Guss – Schlegel, wobei die Materialzusammensetzung häufig von Hersteller zu Hersteller variiert. Zum einen sollen die Schlegel immer resistenter gegen Steine sein, zum anderen natürlich durch die gerade Schnittkante einen sauberen Rasenschnitt hinbekommen. Ein zu hartes Material lässt sich wunderbar schleifen, droht aber beim Aufprall auf ein Hindernis zu reißen. Zu weiches Material verliert sehr schnell den Schliff und ist empfänglich für mehr oder weniger große Einkerbungen, die durch Steine etc. verursacht werden. Jeder Hersteller hat zudem eine andere Philosophie, wenn es um die eingesetzte Gewichtsklasse der Schlegel und der damit verbundenen Schlagkraft geht.
So setzen wir mit unserer Eigenmarke Evotech auf 800 gr. Hammerschlegel. Genau so wie Talex oder beim deutsche Hersteller Fehrenbach gelingt es damit in der Regel, neben einem schönen Wiesenschnitt (….kein perfekter “Rasenmäherschnitt”, aber trotzdem jederzeit gut anzusehen, gerade und gepflegt) auch herumliegendes Astmaterial von 3 – 4 cm Durchmesser zu zerkleinern, Maulwurfshügel einzuebnen….selbst der Einsatz im Schilf ist kein Problem, wie das nachstehende Foto beweist.
Die Schlegel sind einfach nachzuschleifen und haben genügend “Materialfutter” für einen langen Einsatz. Durch das Gewicht der Schlegel sind die Halterungen auf der Schlegelwelle annähernd “Daumendick” und auch der Korpus des Mulchers besteht aus dickwandigem Stahlblech. Bei unseren Evotech Modellen sind die Seitenwangen z.B. aus 10 mm Stahlblech gefertigt.
Der italienische Hersteller Deleks setzt bei seinen “Lince” – Schlegelmulchern auf ein geringeres Schlegelgewicht, läßt aber dafür die Schlegelwelle hochtouriger laufen um wieder annähernd an die Schlagkraft der 800 gr. Schlegel zu kommen.
Bei einem Böschungsmulcher mit schwenkbarem Kopf oder auch einem speziellem Forstmulcher kommen in der Regel Hammerschlegel mit 1200 gr. Gewicht zum Einsatz, die dann in der Lage sind auch Gehölz bis zu 8 cm Aststärke zu zerkleinern. Dementsprechend ausgelegt sind dann natürlich auch die Halterungen der Messer sowie der ganze weitere Korpus.
Sie sehen also, ich persönlich würde Ihnen immer zu einem Mulcher mit Hammerschlegeln raten. Achten Sie auf die Materialstärke des Mulchers, schauen auf die Halterungen der Schlegel und erfragen Sie auch die Einzelpreise der Schlegel, welche je nach Hersteller erheblich schwanken können. Schauen Sie sich gerne auch das Schlegelangebot in unserem Online-Shop an.
Weiter gibt es noch viele andere Messervariationen, wie z.B. die Y-Messer mit mittigem Mulchmesser. Ich habe diese Messerform in meiner Firma nie anbieten wollen, aber dadurch das namenhafte deutsche Firmen das insbesondere bei Ihren Mulchern mit Auffangwanne anbieten, haben wir diese nun doch im Programm. Hier ein Bild davon.
Persönlich finde ich aber, das durch den Abstand der Messer zueinander (der größer ist, als z.B. bei einem reinen Vertikutiergerät) und vor allem durch den Keilriemenantrieb des Schlegelmulchers, dieses keine geeignete Messerform für ein Mulchgerät ist, denn durch das permanente durch den Boden ritzen des mittigen Messers neigen die Keilriemen des Antriebes zum “durchrutschen”, was sich am abnormalem Keilriemen-Verschleiß zeigt.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu den Messertypen haben, sprechen Sie gerne mein Verkaufsteam der Landmaschinen Neuhaus an oder senden mir einfach eine E-Mail unter verkauf@landmaschinen-neuhaus.de